Schritte im Verkaufsprozess

Der Teaser als Verkaufsexposé eines Unternehmens

Ein Teaser ist eine anonyme Kurzvorstellung Ihres Unternehmens. Der Teaser wird an potenzielle Kaufinteressenten versendet und muss die Highlights Ihrer Firma auf 1-3 Seiten zusammenfassen. In diesem Text erfahren Sie zu welchem Zeitpunkt in einer Transaktion der Teaser erstellt wird und welche Bestandteile er enthält.

Die Grundlage des Teasers


Der Teaser ist der erste Teil der Verkaufsunterlagen, die einem potenziellen Interessenten zur Verfügung gestellt werden. Üblicher Weise wird der Teaser aber nicht als erstes geschrieben, sondern ist eine anonyme Zusammenfassung der ausführlichen Verkaufsunterlagen, Investment Memorandum genannt. Das bedeutet, dass der Berater zunächst das Investment Memorandum erstellt, diesen Prozess haben wir in „Die Erstellung des Memorandums“ für Sie dargestellt. Und erst wenn im Memorandum alle Kennzahlen, das Geschäftsmodell und die Planung für die Zukunft detailliert ausgearbeitet sind, wird aus diesen Informationen der Teaser abgeleitet. Neben der Ausführlichkeit ist der größte Unterschied zwischen Memorandum und Teaser, dass der Teaser anonymisiert an einen größeren Kreis potenzieller Interessenten versendet wird. Der Name des zum Verkauf stehenden Unternehmens wird im Teaser nicht genannt. Diesen erfährt der Kaufinteressent erst, nachdem er eine Geheimhaltungsvereinbarung (NDA) unterzeichnet hat und in der Regel vom Verkäufer freigegeben wurde.

Das Ziel eines Teasers


Das Ziel eines Teasers besteht darin, Interesse beim potenziellen Käufer zu wecken (= zu teasern). Viele Investoren haben ein konkretes Schema, an dem sie interessiert sind. Der Teaser soll die zum Verkauf stehende Firma kurz, attraktiv und korrekt darstellen. Er muss dem Kaufinteressenten ausreichend Informationen geben um zu entscheiden, ob er sich detailliert mit der Firma beschäftigen möchte. Die Reaktionsquote auf den Versand des Teasers ist ein erster Indikator wie attraktiv das Unternehmen im aktuellen Marktumfeld gesehen wird.

Die Erstellung eines Teasers über Ihr Unternehmen


Bei der Erstellung des Teasers muss der Berater zwischen dem Wunsch des Unternehmers auf Anonymität und dem Ziel des Teasers (Interesse wecken) abwägen. Je nach Branche und Unternehmensgröße variiert daher die Detailtiefe eines Teasers, denn möglicher Weise gibt es nur wenige Unternehmen in Ihrer Stadt, auf die die Beschreibung im Teaser zutreffen würde. Während „Autohersteller in Wolfsburg mit 600.000 Mitarbeitern“ schon sehr konkret ist, würde „Elektroinstallateur in Berlin mit 12 Mitarbeitern“ noch ausreichend Anonymität wahren. Der Berater wird diese Abwägung gemeinsam mit Ihnen treffen und gegebenenfalls nur die Region oder das Bundesland nennen.

DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE

  • Das Ziel eines Teaser ist Interesse zu wecken.
  • Ein Teaser enthält die wichtigsten Kennzahlen des angebotenen Unternehmens.
  • Der Teaser wird erst nach dem Investment Memorandum erstellt.
  • Der Teaser wird anonymisiert an potenzielle Käufer versendet.
  • Den Namen des Unternehmens erfährt der Interessent erst nach Abgabe einer NDA und einer Freigabe durch den Verkäufer.

Die Risiken des Teaser-Versands


Der Teaser geht an die potenziellen Interessenten der Long, bzw. Shortlist. Und damit mit hoher Wahrscheinlichkeit auch an einige Konkurrenten Ihres Unternehmens. Die Empfänger haben keinerlei Pflichten zur Verschwiegenheit – daher muss der Inhalt um so sorgfältiger mit Ihnen abgestimmt werden. Ein Konkurrent kann bei einem ungeschickt formulierten Teaser das zum Verkauf stehende Unternehmen identifizieren und diesen Informationsvorsprung für sich nutzen, zum Beispiel um Kunden abzuwerben oder Vorteile bei gemeinsamen Lieferanten zu erhalten. Deshalb ist gerade die Auswahl und der Versand an Strategen (also meistens Mitbewerber) sehr sorgfältig vorzunehmen.

Der Inhalt des Teasers


Der Umfang eines Teasers beträgt 1-2 Seiten mit den wichtigsten Kennzahlen und Informationen zum Unternehmen. Üblich ist die kurze Darstellung von Unternehmenszweck, Ertragslage, Mitarbeiteranzahl sowie dem konkreten Kaufobjekt. Gehören Anlagegüter oder Immobilien zum Kaufgegenstand? Würde die aktuelle Geschäftsführung noch für eine Übergangsphase zur Verfügung stehen? Die Ertragslage wird dabei meistens als EBIT dargestellt, diese Darstellungsweise hat sich international bei Firmenverkäufen durchgesetzt.

Weiterhin werden die Unternehmensform und der angebotene Deal erläutert. Je nach Rechtsform des Unternehmens (GmbH, OHG, UG, Einzelunternehmen, GmbH & Co. KG etc.) ergeben sich hinsichtlich eines Verkaufes unterschiedliche Fragestellungen für die Dealstruktur und einen Käufer. Auch wenn der Interessent noch nicht erfährt um welche Firma es konkret geht, soll der Inhalt ihm die Möglichkeit geben bereits konkret zu entscheiden, ob ein Kauf für ihn in Frage kommt. Dazu gehört meistens auch eine erste Indikation des Unternehmenswertes. Der Unternehmenswert ist die Basis des Verkaufsprozesses und muss vor Erstellung der Verkaufsunterlagen zwischen Ihnen und dem Berater definiert werden. Wie nah die im Teaser genannte Preisindikation an der tatsächlichen Preisvorstellung des Verkäufers liegt, ist dann eher eine taktische Frage, die wiederum sehr stark von der Branche abhängt.

Der Teaser sollte alle Vorzüge Ihres Unternehmens in Form von Unique Selling Points (USPs) enthalten. Diese müssen so formuliert werden, dass sie auch einem breiteren Leserkreis sofort verständlich sind.

Noch nicht dargestellt wird im Teaser wie die Kaufpreiszahlung möglich ist. Je nach Unternehmensgröße wird der Preis teilweise über mehrere Tranchen bezahlt, an Bedingungen in der Zukunft geknüpft (Earn-Out-Klauseln) oder steuerlich optimiert gestaltet. Diese Details werden erst im Laufe des Prozesses nach der Unterzeichnung einer Geheimhaltungsvereinbarung verhandelt.

Abgerundet wird ein Teaser durch positive Eigenschaften des Unternehmens, wie z.B. „hoher Anteil an Stammkunden“ oder „erstklassiger Ruf bei den Lieferanten“. Ein guter Teaser ist knackig kurz, sachlich formuliert und macht neugierig auf mehr Infos.

 

Folgende Informationen enthält ein Teaser:

  • Kurzbeschreibung der Geschäftstätigkeit
  • Rechtsform
  • Angebotsgegenstand
  • Verkaufsgrund
  • Verkaufsziele (z.B. Verkauf von 100% der GmbH Anteile)
  • Idealer Erwerber (sind bestimmte Käuferkreise ausgeschlossen?)
  • Beschreibung der Unternehmensphase
  • Alter der Unternehmung
  • Branche
  • Finanzkennzahlen
  • Übersicht über die Positionierung des Unternehmens im Marktumfeld
  • Informationen zum Kundenkreis
  • Region/Stadt/Bundesland
  • Mitarbeiteranzahl der letzten 3 Geschäftsjahre
  • Umsatz der letzten 3 Geschäftsjahre
  • Gewinn vor Steuern der letzten 3 Geschäftsjahre
  • Einschätzung der Umsatz- und Ertragslage
  • Verkaufspreis (Verhandlungsbasis)
  • Beschreibung von Produkten, Leistungen oder Technologien, die im Besitz des Unternehmens sind.
  • Sind Immobilien im Besitz der Firma?
  • Notwendiges Eigenkapital des Käufers
  • Kontaktdaten des Beraters

UNSER TIPP

  • Highlights und Attraktivität herausarbeiten, dabei aber die Anonymität bewahren.
  • Der Teaser sollte maximal 3 Seiten haben.

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