Vorbereitung

Checkliste Unternehmensverkauf

In diesem Beitrag erhalten Sie eine Checkliste mit den Schritten zur Vorbereitung eines Unternehmensverkaufs.

So bereiten Sie sich auf einen Unternehmensverkauf vor:

Im Folgenden werden wir Ihnen eine Liste der wichtigsten Themen zur Vorbereitung eines Unternehmensverkaufes geben. Diese Checkliste dient als Übersicht, damit Sie sich möglichst perfekt auf die Nachfolgelösung vorbereiten können. Es liegt in der Natur der Sache, dass diese Liste je nach Unternehmensgröße und Branche um weitere Themen zu ergänzen ist.

Für die Aufbereitung des Investment Memorandums, die Käuferansprache und die Unternehmensprüfung empfehlen wir die Beauftragung eines auf Unternehmensverkäufe spezialisierten M&A Beraters. Diese Liste kann bei der Vorbereitung trotzdem helfen und Sie können rechtzeitig einen Überblick über die notwendigen Schritte bekommen. Je besser Sie vorbereitet sind, desto professioneller wirken Sie und Ihr Unternehmen auf den Berater und die Kaufinteressenten.

Wir haben die Checkliste zum Unternehmensverkauf in Themen untergliedert. Wenn ein Punkt nur für bestimmte Unternehmen gilt, haben wir dies gekennzeichnet.

Organisation:

Erstellen Sie ein Organigramm für Ihr Unternehmen (notwendig mindestens ab 10 Mitarbeitern). Das Organigramm enthält alle Mitarbeiter inklusive Azubis, Teilzeitkräften und Aushilfen mit Ihren operativen Aufgaben und Verantwortlichkeiten.

Erstellen Sie wenn möglich einen Businessplan für die nächsten 3-5 Jahre. Treffen Sie Annahmen über zukünftige Umsätze und Kosten und zeigen Sie, dass Sie sich mit Ihren Zahlen auskennen und beschäftigen. Auch wenn dieser Businessplan vermutlich nicht in dieser Form in ein Investment Memorandum übernommen wird, zeigen Sie damit, dass Sie ein Profi sind. Der Businessplan muss nicht vor Beginn des Prozesses eines Unternehmensverkaufes vorliegen, aber zur perfekten Vorbereitung empfehlen wir ihn dringend.

Erstellen Sie eine Liquiditätsplanung. Je nach Geschäftsmodell ist diese manchmal unverzichtbar und manchmal überflüssig. Aber zur perfekten Vorbereitung gehört sie dazu und beweist, dass Sie sich des Themas bewusst sind.

Machen Sie sich Gedanken zum Zeitplan für Ihren Unternehmensverkauf. Für den Verkauf des Unternehmens sollten Sie 12-18 Monate einplanen. Im Anschluss sollten Sie mit einer Übergangszeit (Einarbeitung) des Käufers rechnen. Beginnen Sie rechtzeitig mit der Vorbereitung. Wenn Sie mit 65 nicht mehr arbeiten wollen, sollten Sie z.B. spätestens mit 62 mit dem Verkauf des Unternehmensstarten.

Eine wichtige Visitenkarte für Ihr Unternehmen ist heutzutage Ihre Internetseite. Machen Sie sich bewusst, dass jeder Berater und jeder Kaufinteressent als erstes Ihre Internetseite ansieht. Auch wenn sie für Ihr Geschäftsmodell möglicherweise nicht sehr relevant ist: sorgen Sie dafür, dass Ihre Internetseite auf dem aktuellsten Stand ist und einen professionellen Eindruck macht. Genau wie Sie Ihr Büro aufräumen würden, bevor Sie einen Besichtigungstermin mit einem Kaufinteressenten abhalten, sollten Sie Ihre Internetseite aufräumen.

In Vorbereitung eines Unternehmensverkaufes ist es ratsam eine 2. Führungsebene aufzubauen, wenn es diese noch nicht im Unternehmen gibt. Besonders schwierig ist der Verkauf von Unternehmen, bei denen alles von dem oder der Geschäftsführer/in abhängt. Denn diese Person will ja das Unternehmen verlassen. Im besten Fall ist das Unternehmen bei der Übergabe möglichst unabhängig vom derzeitigen Besitzer.

Finanzen

Halten Sie die letzten 3 Jahresabschlüsse bereit, idealerweise digital als PDF. Wenn Ihnen die Jahresabschlüsse nur in Papierform vorliegen, bitten Sie Ihren Steuerberater um eine digitale Version oder scannen Sie die Jahresabschlüsse. Beauftragen Sie im Zweifel einen Copyshop dies professionell zu machen, Sie werden die Jahresabschlüsse im Laufe des Verkaufsprozesses auf jeden Fall auch digital benötigen.

Sorgen Sie dafür, dass der aktuellste Jahresabschluss vorliegt. Auch wenn Sie rechtlicht noch nicht verpflichtet sind diesen zu veröffentlichen, empfiehlt es sich dringend den Jahresabschluss des Vorjahres bei einem geplanten Verkauf so zeitnah wie möglich zu erstellen. Eine vorläufige BWA reicht in der Regel nicht aus.

Sorgen Sie dafür, dass Sie unterjährig stets eine möglichst aktuelle und aussagekräftige BWA (Betriebswirtschaftliche Auswertung) haben. Diese gehört für das laufende Geschäftsjahr zu Ihren Pflichtunterlagen.

Besorgen Sie eine monatlich aktualisierte SuSa (Summen und Saldenliste). In der Regel können Sie diese von Ihrem Steuerberater erhalten oder aus Ihrer Warenwirtschaft exportieren.

Besorgen Sie eine aktuelle Opos-Liste aus Ihrer Buchhaltung oder von Ihrem Steuerberater. Die Opos-Liste (Offene Posten Liste) enthält Ihre offenen Forderungen und Verbindlichkeiten. Es werden Über die  noch nicht bezahlte Debitoren- und Kreditorenrechnungen erfasst und ausgewiesen.

Die in der Buchhaltung verwendete doppelte Buchführung verlangt normalerweise immer nach Gegenbuchungen. Ein offener Posten ist demnach eine Buchung auf einem Debitoren- oder Kreditorenkonto, für welche es noch keine Ausgleichsbuchung gibt. Alle offenen Posten werden in der Buchhaltung gesammelt unter dem Begriff „OP-Saldo“ zusammengefasst. Offene Posten können sowohl debitorischer als auch kreditorischer Natur sein, das heißt es kann sich um eine Forderung oder eine Verbindlichkeit handeln. Einerseits entsteht ein offener Posten, wenn ein Unternehmen eine Rechnung an einen Kunden ausstellt und auf deren Zahlung wartet, also eine Forderung vorliegt. Anderseits können offene Posten durch Verbindlichkeiten aus noch nicht bezahlten Rechnungen seitens des Unternehmens entstehen.

Beide Varianten der offenen Posten können auf unterschiedliche Weise beglichen werden. Beispielsweise Gutschrift, Stornierung oder Zahlungseingang.

Recht und Steuern

Bereiten Sie einen Ordner mit allen Arbeitsverträgen vor. Prüfen Sie auch ob ein aktueller Arbeitsvertrag für den Geschäftsführer mit den aktuellen Bezügen und Bonusregulungen vorliegt. Auch wenn Sie diesen möglicherweise selber mit sich schließen dürfen, sollte er schriftlich vorliegen und unterschrieben sein.

Prüfen Sie, ob Verträge für alle relevanten Belange vorliegen. Manchmal werden Vereinbarungen mündlich geschlossen oder es werden Änderungen nicht vertraglich festgehalten. Zur Vorbereitung eines Unternehmensverkaufes sollte man solche Themen identifizieren und vertraglich regeln. Beispiel wären die Parkplätze, die man in Abstimmung mit dem Vermieter seit Jahren benutzt. Wenn diese für den Betrieb notwendig sind, sollte man den Vermieter um eine Änderung im Vertrag bitten.

Erstellen Sie eine Liste der Geschäftspartner, von denen Ihr Unternehmen stark abhängig ist. Unter Umständen macht es Sinn mit diesen Verträge zu schließen, besprechen Sie dies mit Ihrem Berater. Zur Vorbereitung reicht erst einmal eine Liste, diese zeigt, dass Sie sich darüber Gedanken gemacht haben. Wenn Ihr Unternehmen stark von einzelnen Kunden oder Lieferanten abhängig ist, ist es unter Umständen sinnvoll dies mit langfristigen Verträgen abzusichern. Kein Käufer wird ein Ladengeschäft übernehmen, bei dem in 6 Monaten der Mietvertrag ausläuft.

Stellen Sie sicher, dass keine Steuerforderungen offen sind. Sprechen Sie im Zweifel mit Ihrem Steuerberater und/oder Ihrem Finanzamt. Steuerschulden sind eine absolut rote Fahne beim Verkauf, insbesondere bei einer Kapitalgesellschaft. Denn bei einer Kapitalgesellschaft gehen die Steuerschulden auf den Käufer über und es entsteht schnell Angst, dass hier noch Risiken aus der Vergangenheit schlummern.

Stellen Sie sicher, dass es unterschriebene Protokolle für alle Gesellschafterversammlungen gibt.

DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE

  • Mit einer guten Vorbereitung machen Sie bei allen Beteiligten einen professionellen und zielstrebigen Eindruck.
  • Am Wichtigsten sind die drei letzten Jahresabschlüsse und eine aktuelle BWA.
  • Starten Sie rechtzeitig, ein Verkauf ist in der Regel nicht innerhalb von wenigen Monaten möglich.
  • Holen Sie sich professionelle Unterstützung – das sichert Ihren Kaufpreis.


Was muss ich bedenken?

Je nach Organisation in Ihrem Unternehmen können Sie sich Unterstützung bei der Buchhaltung oder Ihrem Steuerbüro holen. Bedenken Sie, dass die Zusammenstellung dieser Unterlagen dazu führen kann, dass Mitarbeiter mitbekommen, dass Sie einen Verkauf des Unternehmens vorbereiten. Dies muss gut überlegt und kommuniziert werden. Ein Verkauf kann Ängste, Unsicherheiten und Kündigungen in der Belegschaft auslösen. Daher müssen Sie sich entweder sicher sein, dass dies nicht passiert oder dafür sorgen, dass niemand von Ihren Bemühungen etwas erfährt.

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